Anmerkungen zur Deutung der Experimente

Folgende Anmerkungen sollten bei der Auswertung der Versuche Selbstorganisation von Tensiden zu Monoschichten und Selbstorganisation von Stearinsäuremolekülen beachtet werden.

Anhand der Erkenntnisse bezüglich der hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften amphiphiler Moleküle können Hypothesen bezüglich des Verhaltens der Moleküle an Phasengrenzen wie der Wasser-zu-Luft Grenze aufgestellt und überprüft werden. Die Zugabe eines Tensids zu einem auf der Wasseroberfläche schwimmenden Ölfilm weist auf eine sich ausbreitende Tensidschicht hin, die das Öl an den Rand des Gefäßes verdrängt. Dass die Tensidmoleküle sich dabei mit ihren hydrophilen Köpfen zum Wasser und mit ihren hydrophoben Schwänzen zur Luft hin orientieren, kann mithilfe der Stearinsäure noch einmal überprüft werden. Zwar besteht die erstarrte Stearinsäureplatte aus mehr als einer Monoschicht an Stearinsäuremolekülen, jedoch orientieren sich die Moleküle sowohl an der Grenzfläche zum Wasser als auch an der Grenzfläche zur Luft mit dem Kopfende nach unten, so dass die hydrophilen Köpfe zum Wasser und die hydrophoben Schwanzteile zur Luft hin ausgerichtet sind, was wiederum die unterschiedlichen Benetzungseigenschaften der Ober- und Unterseite erklärt.

 

Literatur:

  • von Hoff, E. (2020). Entwicklung und Evaluation von Konzepten und Formaten zum Wissenstransfer von der Forschung in die Schule und Öffentlichkeit - Am Beispiel des SFB 803 (Dissertation). Georg-August-Universität Göttingen, Göttingen. Abrufbar unter http://hdl.handle.net/21.11130/00-1735-0000-0005-14C7-4.